Biografie Said Nursi

„Die beiden Quellen der Moral und der Religion“ Eines der neuesten Bücher von Henri Bergson (1859-1941), worin er schreibt, dass besonders immer dann, wenn die Moral (ahlâk) in der menschlichen Gemeinschaft auf ihre niederste Stufe abgesunken ist, nur von ehrenwerten gläubigen (dindar) Persönlichkeiten zu ihrem erhabenen Ideal emporgehoben werden kann. Diese Meinung hat sich in der Geschichte der Menschheit (im allgemeinen) und in der Geschichte der Moslime (im besonderen) zu allen Zeiten an Hand zahlloser Beispiele bewahrheitet (tahakkuk). Bekanntlich hat die Erziehungskunst, die sich auf die Wissenschaft (ilm) von der Psychologie stützt, auf dem Wege der mündlichen Überlieferung an diesem Prinzip festgehalten und wann immer eine Generation in eine neue Richtung gelenkt werden sollte, wuchsen in Zeitepochen vor der unsrigen Menschen, die dem Beispiel derartiger Menschen folgten im gleichen Grade glücklicher heran als wir. Bediüzzaman, war eine solche außerordentliche, ehrenwerte Persönlichkeit, die, unabhängig davon, unter welchem Volk und in welcher Zeitepoche auch immer sie gelebt haben mochte, die Eigenschaften eines solchen vorbildlichen Menschen bewahrt hatte, auf die wir oben hingewiesen haben.

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Biografie Said Nursi

„Die beiden Quellen der Moral und der Religion“ Eines der neuesten Bücher von Henri Bergson (1859-1941), worin er schreibt, dass besonders immer dann, wenn die Moral (ahlâk) in der menschlichen Gemeinschaft auf ihre niederste Stufe abgesunken ist, nur von ehrenwerten gläubigen (dindar) Persönlichkeiten zu ihrem erhabenen Ideal emporgehoben werden kann. Diese Meinung hat sich in der Geschichte der Menschheit (im allgemeinen) und in der Geschichte der Moslime (im besonderen) zu allen Zeiten an Hand zahlloser Beispiele bewahrheitet (tahakkuk). Bekanntlich hat die Erziehungskunst, die sich auf die Wissenschaft (ilm) von der Psychologie stützt, auf dem Wege der mündlichen Überlieferung an diesem Prinzip festgehalten und wann immer eine Generation in eine neue Richtung gelenkt werden sollte, wuchsen in Zeitepochen vor der unsrigen Menschen, die dem Beispiel derartiger Menschen folgten im gleichen Grade glücklicher heran als wir. Bediüzzaman, war eine solche außerordentliche, ehrenwerte Persönlichkeit, die, unabhängig davon, unter welchem Volk und in welcher Zeitepoche auch immer sie gelebt haben mochte, die Eigenschaften eines solchen vorbildlichen Menschen bewahrt hatte, auf die wir oben hingewiesen haben.

Dieses Vorwort wurde von einem bedeutenden islamischen Gelehrten aus Medina geschrieben.

In dem Vorwort, das ich über den großen Iqbal geschrieben habe, sagte ich: »Wenn man die Biographie der Großen der Menschheit liest, oder die Sagen und Legenden der Helden und Heiligen erzählt, sich ihr teures Andenken ins Gedächtnis ruft, fühlt man sich in eine andere Welt versetzt. Das Herz wird von der erhabenen Flamme einer ganz reinen Liebe entzündet und von Gottes Segen umhüllt. Die Geschichte weist Menschen von einer solchen Größe auf, dass im Vergleich mit ihnen viele Große klein erscheinen.«
Einleitung

Um gleich damit zu beginnen: Wir müssen gestehen, dass diese Biographie des großen Meisters weit davon entfernt ist, eine vollständige Darstellung seines Lebens zu sein. Sehr viele Abschnitte wurden nur kurz gestreift. Ferner wurde die Mehrzahl der Vorgänge und Berichte, welche der Erhellung der Eigenarten seiner Persönlichkeit und der Offenlegung seiner Charakterzüge dienlich wären, nicht erwähnt. Es gibt sehr viele Ereignisse und Erzählungen, welche die vorgetragenen Ansichten und Überzeugungen bestätigen. Der einzige Grund dafür, dass wir nicht darüber sprechen, ist der, dass er selbst es nicht wollte.
Ausschnitt aus dem Buch „Said Nursi – Sein Leben und Werk“

Erster Teil

Kindheit und Jugendzeit

Bediüzzaman Said Nursi wurde im Jahre 1294 n.H.* (1877) im Dorfe Nurs des Bezirks Isparit, des Landkreises Hizan, der zur Provinz Bitlis gehört, geboren. Bis zum neunten Lebensjahre blieb er bei seinen Eltern. Zu dieser Zeit trieb ihn sein Seelenzustand dazu an, genauer zu untersuchen, wie weit sein großer Bruder Molla Abdullah, Student, in der islamischen Wissenschaft fortgeschritten sei. Er reiste zu Molla Abdullah und war hingerissen und davon begeistert, in welchem Maße sich dieser durch das Studium entfaltet hatte, im Vergleich zu seinen Dorfgefährten, die nicht studiert hatten.Aus diesem Grunde fasste er mit einem wahren Feuereifer ein Studium ins Auge und in dieser Absicht begab er sich in das im Bezirk Isparit Ocak gelegene Dorf Tagh zur Schule des Molla Mehmed Emin Efendi. Er blieb aber nicht lange. Entsprechend seiner Veranlagung bemühte er sich immer darum, seine Würde** zu bewahren und er vermochte auch nicht, selbst ein kleines herrisch gesprochenes Wort zu ertragen. Dies war der Grund seiner Trennung von der Schule. Er kehrte wieder nach Nurs zurück. Weil es aber in Nurs keine eigene Schule gab, beschränkte man sich darauf, dass sein großer Bruder ihm einmal in der Woche Stunden gab, wenn er nach Hause kam. Ein wenig später besuchte er den Flecken Pirmis, dann einen Scheich*** auf der Hochebene von Hizan. Auch dort verhinderte es seine Unduldsamkeit gegenüber Gewalt und Unterdrückung, mit vier Schülern in Eintracht zusammenzuleben. Da diese vier Schüler sich gegen ihn zusammentaten und ihn fortwährend belästigten, suchte er eines Tages Scheich Seyyid Nur Muhammed Hazretleri auf. Und da er sich wegen seiner offensichtlichen Unterlegenheit nicht über seine Mitschüler beschweren wollte, so sagte er:
Ausschnitt aus dem Buch „Said Nursi – Sein Leben und Werk“

Zweiter Teil

Das Leben in Barla

Die Entstehung der Risale-i Nur

Wir haben das bisherige Leben von Ustadh Bediüzzaman Said Nursi von seiner Geburt in Anatolien bis hierher Abschnitt für Abschnitt im Einzelnen gesehen und betrachtet. Nun gelangen wir zu dem, was das Ergebnis und die Frucht seines vierzig-, fünzigjährigen Lebens geworden ist, nämlich den Beginn seiner gewaltigen, weltweiten Lehrtätigkeit, die als eine so ganz Außergewöhnliche in die Geschichte eingegangen ist. Es entstand die Risale-i Nur, welche mit ihrem Lichte alle Finsternis des äußerlichen Lebens (z.B. Krieg) wie des innerlichen Lebens (z.B. Unglaube) vertreiben und die Welt erleuchten sollte. Über der Türkei ging eine Sonne auf für die ganze Welt der Wissenschaft und der Erkenntnis.